Naturnaher Garten voller Leben

In diesem Sinne haben wir am Haus der Nachhaltigkeit unseren Außenbereich mit einer Vielzahl heimischer Stauden, Kräuter, Gräser und Blumen geschmückt - insektenfreundlich, duftintensiv und farbenprächtig - ein Paradies für alle Sinne und Inspiration für den eigenen Garten.

Familie im Kräutergarten
Familie im Kräutergarten

Seit der Eröffnung der Einrichtung im Jahre 2005 spielt der Insektenschutz eine wichtige Rolle. Viele Maßnahmen in der Umfeldgestaltung zielen darauf ab, Schmetterlingen, Wildbienen, Käfern und anderen Spezies aus dem Insektenreich einen möglichst abwechslungsreichen und vielfältigen Lebensraum zu bieten. Dieser Lebensraum ist auch für uns Menschen äußerst angenehm: Gemütliche Sitzbänke in unserem Kräutergarten, große Zwei-Personen-Liegen aus Holz auf der Wiese und der Rundweg vorbei an Hecken und Fassadenbegrünung laden ebenso zum flanieren und verweilen ein wie unsere große Terasse am Teich.

Klimagerechtes Staudenbeet

Im Frühjahr 2021 wurde das in die Jahre gekommene Beet an der Teichterasse in ein klimagerechtes Staudenbeet umgewandelt. Mit Hilfe der Gartenakademie Rheinland-Pfalz wurden die Bedingungen in Johanniskreuz analysiert und passende Pflanzen für den Standort ausgewählt. Die ausgwählten Sorten vetragen nicht nur Sonne und Hitze gut, sondern sind ganzjährig hübsch anzusehen und überdies wertvoll für die Artenvielfalt. (Eine Auflistung der ausgewählten Sorten sehen es hier >>> Pflanzliste.) Im April 2021 hat das HdN-Team die neuen Pflanzen gesetzt. Inzwischen hat sich ein üppiger, blühender Garten daraus entwickelt!

Wiese vor dem HdN
Wiese vor dem HdN

Wiese

Naturnahe Magerwiese
Vom Parkplatz kommend geht man den Steg entlang, durch unsere große, naturbelassne Wiese. Sie wird nur ein Mal pro Jahr gemäht, um den Aufwuchs von Gehölzen zu verhindern. Hier befindet sich auch eine Nisthilfe für Insekten, umgangssprachlich gerne "Insektenhotel" genannt. Hier kann man sich Anregungen dafür holen, wie man auch Zuhause mit einfachen Mitteln im Garten oder auf dem Balkon Nistmöglichkeiten und Unterschlupfe für Bienen, Florfliegen und die nützlichen Ohrwürmer schaffen kann.
Der Bereich innerhalb des Rundweges wird bewusst regelmäßig gemäht. So wird der Unterschied zwischen einem gepflegten „Fußball-Rasen“ und einer lebendigen, blühende Wiese in der es krabbelt, summt und wuselt augenscheinlich.

Streuobstwiese
Insgesamt zwölf Bäume alter Streuobstsorten wachsen rund um das Infozentrum, sogar mitten auf dem Spielplatz. Sie sollen eher symbolisch auf den Artenreichtum dieser extensiven Form der Landnutzung um die Dörfer im Pfälzerwald hinweisen. Die Bäume bzw. deren Früchte tragen so liebliche Namen wie „Grasblümchen“, „Herrgottsapfel“ und „Roter Bellefleur“ oder verweisen, wie der „Leistadter Rotapfel“, auf ihre ehemals vor allem lokale Bedeutung. Im Frühjahr erfreuen sie uns Mensch mit ihren Blüten und die Insektenwelt mit reichlich Nektar und Pollen. Im Herbst können alle von der köstlichen Ernte profitieren - selbstverständlich auch unsere Gäste, die sich beim Rundgang ein Stück pflücken können oder am Empfang geschenkt bekommen.

In einiger Entfernung vor dem Haus steht ein Apfelbaum mit reifen Früchten auf einer großen Wiese.
Streuobstwiese HdN

Kräutergarten

Auf der westlichen Seite des Grundstücks gibt es einen von einer Hainbuch-Hecke umgebenen Ziergarten. Er stellt eine lebendige Alternative zum Trend der ökologisch toten „Steingärten“ dar. Unsere Besucher*innen können sich anhand von Schautafeln und Pflanzsteckern darüber informieren, wie man um sein eigenes Haus mit einheimischen Wildkräutern und Sträuchern ein schmuckes Stückchen biologische Vielfalt schaffen kann. Eine solche Anlage kommt ganz ohne Pestizide aus, ist ein Eldorado für die Insektenwelt und zieht dadurch auch Vögel an, die hier eine wichtige Nahrungsquelle finden. Außerdem laden die aufgestellten Bänke zum Verweilen ein. Dabei kann man je nach Jahreszeit auch die im Kräutergarten heimischen fleißigen Honigbienen bewundern. Zwei Bienenvölker von Bio-Imker Axel Heinz haben dort eine Bleibe gefunden. Sie sammeln den „Johanniskreuzer Blütenhonig“, den man in unserem Pfälzer Waldladen kaufen kann.

Man sieht den blühenden Kräutergarten im Sonnenschein, im Hintergrund zwei Bienenstöcke.
Kräutergarten mit Bienenstöcken

Teich

Libellen, Wasserläufer, Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer und andere wassergebundene Insekten kann man beobachten, wenn man sich auf unserer Terrasse oder am Rand unseres Teiches ein wenig geduldet. An manchen Tagen im Sommer flirrt die Luft über der Oberfläche nur so. Unsere Bienen, aber auch Bachstelzen, Mehlschwalben und Fledermäuse freut`s. Finden sie an dieser Wasserfläche nicht nur Kühlung, sondern auch reichlich Futter für sich und ihre Nachkommen. Passende Wasser- und Uferbepflanzung sowie die regelmäßige Pflege der Teichanlange schaffen eine für Mensch und Tier attraktive Umgebung.

Es sind Teichpflanzen und die Wasseroberfläche zu sehen, dahinter rote Sonnenschirme.
Teich am HdN

Hecken und Zäune

Wer auf eine möglichst naturnahe Einfriedung seines Grundstücks Wert legt, findet auf dem Gelände des Johanniskreuzer Infozentrums eine Menge Anregungen. An der Grenze zur B48 steht ein völlig unbehandelter Staketenzaun aus Edelkastanie. Diese Charakterbaumart des Pfälzerwaldes hat ein sehr witterungsbeständiges Holz. Wespen raspeln hier feine Holzspäne herunter und bauen daraus ihre Kartonnester.
Vor dem festen Zaun wurde aus heimischen Sträuchern und niederen Bäumen eine vielfältige Hecke gepflanzt. Sie muss alle paar Jahre und abschnittsweise zurückgeschnitten werden, um nicht zu einem Problem für den Straßenverkehr zu werden. Das dabei anfallende Schnittgut wird nach Art der Benjes-Hecke in Wällen auf die unbepflanzten Stellen abgelegt. Zwischen diesem Totholz entsteht ein ganz eigener Lebensraum für Insekten und Vögel.

Freiflächen, Fassade und Dach

An den großen Glasfassaden des Gebäudes wächst wilder Wein. Er spendet Schatten und verfärbt sich im Spätsommer wunderbar rot. Er ist im Sommer für Bienen und im Herbst für Vögel eine tolle Nahrungsquelle. Ein großer Teil unseres Daches ist außerdem begrünt. Gäste können sich dort über die Bepflanzung von derartigen Flächen informieren. Denn durch ein Bauwerk gehen zwar Flächen verloren, diese können aber ein Stück weit für die Insektenwelt durch entsprechende Bepflanzung zurückgewonnen werden. Unser Spielplatz der Genreationen wird von einer vielfältigen Wildblumenwiese umrandet. Anstelle einer Abdeckung der freien Flächen mit Hackschnitzel oder geplanten Gartenflächen, wurden einfach wilde Blumen gesät. Die richtige Mischung und ein klein wenig Pflege reichen aus, um eine wildblühende, summende und brummende Wiese erleben zu können.

Fassade mit wildem Wein
Fassade mit wildem Wein

Außerdem... Außenbeleuchtung

„Staubsaugereffekt“ nennt man das Phänomen, wenn Myriaden von Insekten nachts von künstlichen Lichtquellen angezogen werden, dort direkt verbrennen oder durch das ewige Schwirren vor Erschöpfung sterben. Das Haus der Nachhaltigkeit hat deshalb seine Beleuchtung umgerüstet. Musterleuchten auf dem Mitarbeiterparkplatz zeigen den heutigen Standard für Straßenlaternen und öffentliche Plätze (LED-Leuchten > 4.000 Kelvin), aber auch die besonders insektenfreundlichen Leuchtmittel (Natriumdampflampe und Bat- oder Amber-Light) im Vergleich.

Gartenanlage im Überblick

Die Firma Hayler und Jung Gartenbau GbR aus Ramstein-Miesenbach kümmert sich regelmäßig um die Gartenanlage des Hauses der Nachhaltigkeit und steht dem Team des Hauses beratend zur Seite.

Projekte und Veranstaltungen

Kontakt

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