Sommerlesetipp
In den letzten Monaten sind gleich drei neue Bücher erschienen, in denen aktive und pensionierte Forstleute aus Rheinland-Pfalz über ihr Arbeitsfeld Wald mit zum Teil sehr persönlichen Noten geschrieben haben. Auch wenn sie sich noch so sehr durch ihr Lebensalter und das jeweilige Arbeitsfeld unterscheiden, gemeinsam ist ihnen die Leidenschaft, mit der sie ihrer Tätigkeit als Treuhänder für den Wald nachgegangen sind und dies zum Teil noch immer tun.
Alle nachfolgend kurz vorgestellten Bücher werden im „Pfälzer Waldladen“ des Hauses der Nachhaltigkeit angeboten. Sie eignen sich zur entspannten und manchmal auch nachdenklichen Sommerlektüre – vielleicht im Schatten der kühlenden Baumkronen des Pfälzerwaldes.
1. Einblicke in die Wälder der Pfalz – Ein Beitrag zur pfälzischen Forstgeschichte
Von Gerhard Albert (Jahrgang 1938), Eigenverlag, 136 Seiten, Paperback, Preis: 10,00 Euro
Als zuletzt Leitender Forstdirektor an der ehemaligen Forstdirektion Rheinhessen-Pfalz blickt der Autor auf rund 40 Jahre der jüngsten Forstgeschichte in der Pfalz zurück. So gesehen ist er ein Zeitzeuge, der zum Ende seiner Dienstzeit unmittelbar in die tiefgreifenden Änderungen der forstlichen Organisationsstruktur seit den 1980er Jahren involviert war. In seinem Buch spannt er einen geschichtlichen Bogen von den ehemaligen pfälzischen Landesherren im 16. Jahrhundert, über die französische und bayrische Zeit bis in die Nachkriegszeit und seine eigene Vita als aktiver Forstbeamter.
2. Wald und Waldgeschichten aus Rheinhessen
Von Dr. Gerhard Hanke (Jahrgang 1951), Geiger-Verlag, 188 Seiten, Hardcover, Preis: 26,00 Euro
Wer in die alte Kulturlandschaft Rheinhessens kommt, wird diese nicht in erster Linie mit Wald in Verbindung bringen. In der Region zwischen Bingen, Mainz, Alzey und Worms hat der Wald mit nur 5% der Gesamtfläche einen bescheidenen Anteil. Trotzdem – oder gerade deshalb - sind die 6.500 Hektar Waldfläche ausgesprochen wichtig, insbesondere für Flora und Fauna, das Landschaftsbild und die Erholung der Menschen. Der Autor, scheidender Leiter des Forstamts Rheinhessen, berichtet in seinem hochwertigen Buch durch Fakten aber auch kurzweilige Geschichten von seinem Selbstverständnis als Forstmann, dem daran gelegen war, den bestmöglichen Ausgleich zwischen den oft sehr unterschiedlichen Ansprüchen an den Wald zu schaffen.
3. Der Ruf nach Wildnis – Die Geburtsstunde eines Nationalparks
Von Claus-Andreas Lessander (Jahrgang 1960), oekom-Verlag, 204 Seiten, Paperback, Preis: 19,95 Euro
Nationalparke sind Orte, an denen wieder Wildnis entstehen soll – mitten in Deutschland. Was die einen herbeisehnen, fürchten andere. Das impliziert jede Menge Stoff für Konflikte und Überraschungen – so auch beim jüngsten deutschen Nationalpark, dem 2015 gegründeten Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Der Buchautor hat seit 2011 in verschiedenen Funktionen die Ausweisung und Gründung des rheinland-pfälzischen Nationalparks maßgeblich mitgestaltet. Er ist heute Referent in der Abteilung Strategische Planung bei Landesforsten Rheinland-Pfalz und wirkt dort bei der Erarbeitung des Nationalparkplans mit.
4. Forstamt Dahn - Eine Forst- und Waldgeschichte
Von Werner Schwab (Jahrgang 1931), Eigenverlag, 207 Seiten, DIN A5, Hardcover mit Aufdruck, Preis 19 Euro
Als Leiter des Forstamtes Dahn von 1966 bis 1996 hat der Autor mitgewirkt, den Wald des Forstamtes zu pflegen. Die Erfahrungen dieser 30 Jahre flossen in die Dokumentation über die Entwicklung des Forstamtes Dahn ein. Schwerpunkt dieser Betrachtung ist der Wandel des Waldes vom nahazu reinen Laubwald zu einem überwiegenden Nadelwald, der sich in diesem Ausmaß eigentlich ungewollt vollzog. Da das Forstamt Dahn bei seiner größten Ausdehnung im Osten bis vor die Tore von Landau reichte und im Süden die Grenze zu Frankreich bildete, also einen großen Teil des Pfälzerwaldes abdeckte, stellt die Arbeit auch gleichzeitig eine Geschichte des Waldbaus im Pfälzerwald dar.