Naturgemäßer Obstbaumschnitt
Der ertragreiche, gesunde, statisch stabile und langlebige Obstbaum mit guter Fruchtqualität ist das Ziel eines Schnittkurses am Haus der Nachhaltigkeit. Die vermittelte Methode vereint die Ansprüche des Nutzers mit den natürlichen Wachstumsgesetzen des Baumes. Sie wurde im vergangenen Jahrhundert im schweizerischen Oeschberg entwickelt. Besonders geeignet ist die Arbeitsweise für Halb- und Hochstämme im Garten, in der Landschaft und auf Streuobstwiesen. Die Veranstaltung am 04. März richtet sich an Einsteiger und Fortgeschrittene. Sie kostet 30 Euro/Person und dauert einschließlich Mittagspause von 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich. Da der Kurs bei jedem Wetter stattfindet, bitte an wetterfeste Kleidung denken. Die Kursteilnehmenden benötigen außerdem geeignete Garten-Scheren, kleine Handsägen, Handschuhe und für drei bis vier Personen je eine Stehleiter, bevorzugt eine Obstbaumleiter. Für einen Mittagsimbiss müssen die Teilnehmenden selbst sorgen, Getränke sind im Preis inbegriffen.
Der Referent, Thorsten Priefling, Diplom-Landschaftsökologe und Baumwart aus Neustadt/Weinstraße, praktiziert seit 26 Jahren. Während des Tagesseminars veranschaulicht er die theoretischen Grundlagen des Baumwachstums, der Fruchtbildung und die Schnittmethode nach Oeschberg in einem Einführungsvortrag und anhand exemplarischer Vorführungen. Danach wenden die Teilnehmenden die erlernten Regeln noch am gleichen Tag unter seiner fachlichen Begleitung an Bäumen vor Ort an. Auf die Wahl geeigneter Werkzeuge wird ebenfalls eingegangen.
Geschnitten werden die zwölf auf dem Wiesengelände um das Haus der Nachhaltigkeit wachsenden Streuobstbäume. Tandems aus Großeltern und deren Enkelkindern haben die Patenschaft für je einen Baum übernommen und diesen bereits im Jahr 2006 in Johanniskreuz gepflanzt. Dieser damals geschlossene „Generationenvertrag“ soll das Prinzip der Nachhaltigkeit versinnbildlichen. Das Vorkommen der Bäume gilt im Biosphärenreservat außerdem als gefährdet.