Flößerei, Wooge und Triftbäche im Pfälzerwald

Ausstellung und Vortragsabend am 22. März (ab 18:00 Uhr), dem Internationalen Tag des Wassers, in Verbindung mit dem Internationalen Tag der Wälder (21. März)

Vom 20. März bis 25. Mai zeigt das Haus der Nachhaltigkeit während der üblichen Öffnungszeiten (täglich außer samstags, 10:00 bis 17.00 Uhr) seine neue Wechselausstellung zu den Themen Flößerei sowie zu Woogen und Triftbächen im Pfälzerwald. Mit einem Vortragsabend am 22. März (ab 18:00 Uhr) wird bei freiem Eintritt in die Thematik eingeführt.  Es sprechen der Limnologe Dr. Holger Schindler zur ökologischen Bedeutung der hiesigen Triftgewässer und Wooge und anschließend Wolfgang Nägle, Vorsitzender der Pollichia-Ortsgruppe Kaiserslautern, zur Historie der Trift im Pfälzerwald.

Die Ausstellung „Flößerei“ spannt einen weltweiten Bogen und erläutert, wie in den zurückliegenden Jahrhunderten und zum Teil auch noch heute mittels Flößerei das Holz über große Entfernungen transportiert wurde, ohne das hierfür zusätzliche Energie zum Einsatz kam. Ausschließlich seine Schwimmfähigkeit, der Wasserschwall und der natürliche Verlauf der Flüsse und Bäche reichte dafür aus. Die Ausstellung vermittelt außerdem ein Bild von der körperlich anspruchsvollen und gefährlichen Arbeit. Dr. Helmut Wolf vom Biosphärenverein Bliesgau, zu dem das Haus der Nachhaltigkeit freundschaftlich-kollegiale Kontakte unterhält, hat diesen Teil der Präsentation vermittelt. Exponate, wie ein original mit Haselnusswieden verbundenes Gestör-Floß, ein Triftschlitten zum Waldtransport des Scheitholzes und ein Flößer-Haken, beides ebenfalls Originale, sind Leihgaben des Museums „Alte Samenklenge“ in Elmstein.
Gleichberechtigt daneben wird im Haus der Nachhaltigkeit erstmals die neue Wanderausstellung mit dem Titel „Wooge und Triftbäche im Biosphärenreservat Pfälzerwald“ gezeigt (> Faltblatt). Sie begibt sich auf die Spuren der historischen Nutzung des Wassers im Pfälzerwald, dessen Kraft für den Holztransport und als Energiequelle genutzt wurde. Wer wissen möchte, was eine „Triftstraße“ ist und wie die „Wilde Flößerei“  funktionierte, ist hier genau richtig. Die Ausstellung, entstanden unter Federführung des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Umwelt, zeigt aber auch, welche Chancen die Ressourcen Wasser und Gewässer heute für eine nachhaltige Regionalentwicklung im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen bieten.

Mit einem Vortragsabend am 22. März, dem Internationalen Tag des Wassers, wird die Ausstellung eröffnet. Da es unter anderem um den Rohstoff Holz geht, steht dieser Themenschwerpunkt auch in Verbindung mit dem Internationalen Tag der Wälder, der am 21. März begangen wird.
Der Limnologe Dr. Holger Schindler geht mit seiner Zuhörerschaft auf Gewässertour und spricht über die vielfältige Bedeutung von Wasser und Gewässern im Pfälzerwald von der Trinkwassergewinnung über seine kulturhistorische Bedeutung (Fischzucht, Energiegewinnung, Trift) und den Naturschutz bis hin zu den aktuellen Nutzungen des Oberflächenwassers durch Hobby-Angelei, die Naherholungssuchenden und den Tourismus. Dabei erzählt er die ganz eigenen Geschichten unserer Quellen, Bäche und der für den Pfälzerwald typischen Wooge. Um diese Vielfalt zu erhalten, hat das Land das Projekt "Wooge und Triftbäche im Pfälzerwald" initiiert, in dessen Kontext die neue Wanderausstellung entstand.
Wolfgang Nägle vertieft in seinem Vortrag explizit die Holztrift im Pfälzerwald mit vielen Bildern. In einem Überblick wird die historische Entwicklung der Trift im Pfälzerwald, die technische Organisation des Triftens und die Funktionswiese der Triftanstalt in der bayrischen Zeit sowie die Auswirkungen dieses Gewerbes in sozialer Hinsicht deutlich. Sein virtueller Spaziergang durch das Erlenbachtal macht einen typischen Triftbach erlebbar.