Umstrittener Heimkehrer: Der Wolf
Denkt man an den Wolf (Canis lupus), so werden verschiedene Märchen über den „bösen Wolf“ ins Gedächtnis gerufen. Doch ist an den Märchen wirklich etwas dran oder wird der Ruf des Rudeltiers zu Unrecht geschädigt?
Bis zu seiner Ausrottung in Deutschland im 19. Jahrhundert wurde dem Wolf auf verschiedenste Weise nachgestellt. Erst seit Ende der 1990er hat sich der Wolf wieder in Deutschland angesiedelt.
Für die einen steht der Wolf als Symbol für unberührte Natur und Wildnis, für die anderen gilt er als Jäger, der die Existenz von Tierhaltern bedroht. Obwohl sich der Deutsche Wolfsbestand in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat, kann insgesamt von einer immer noch ungünstigen Erhaltungssituation gesprochen werden.
Das Haus der Nachhaltigkeit ermöglicht in seiner aktuellen Ausstellung eine Annäherung an den noch seltenen Bewohner der deutschen Wälder. Die vom Hunsrückmuseum in Simmern ausgearbeitete Ausstellung liefert grundlegende Informationen zum Wolf und dessen Geschichte. Sie betrachtet durch einen kulturhistorischen Blickwinkel unterschiedlichste Schnittmengen mit der Natur und dem Menschen. Mit dem Exponat eines lebensgroßen Wolfes des zoologischen Forschungsmuseums A. König aus Bonn ist es möglich, aus nächster Nähe einen Blick auf das Raubtier zu werfen.
Das Haus der Nachhaltigkeit ist täglich außer samstags von 10 – 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Wissenswertes: In Deutschland gab es im Monitoringjahr 2016/17 laut DBBW (Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf) 41 Rudel, acht Paare und vier territoriale Einzeltiere. Diese haben sich seit dem Jahr 2000 in Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern angesiedelt. Auch in Rheinland-Pfalz wurde der Wolf nachgewiesen. So geschah dies im Westerwald und im Pfälzerwald durch die Analyse der DNA. In gesamt Europa gibt es mehr als 10.000 Wölfe. Durch die weiten Distanzen von bis zu 1000 Kilometer, die ein Wolf auf der Suche nach neuen Revieren erschließt, ist es durchaus nur noch eine Frage der Zeit bis sich der Wolf auch wieder in Rheinland-Pfalz niederlässt.