Pilze suchen mit Verstand – Naturschutz beachten!
Die feuchte Witterung der letzten Tage lässt vermuten, dass die Hauptsaison für Pilzfreunde unmittelbar bevorsteht. Nicht immer sind jedoch Waldbesitzer, Forstleute und Naturschützer über das Verhalten einzelner Pilzsammler in der Natur erfreut. Obwohl schon die Beachtung einiger weniger Regeln bei der Jagd nach den „Schwammerln“ dazu beiträgt, auf das Ökosystem Wald Rücksicht zu nehmen und trotzdem zu genießen. Das Haus der Nachhaltigkeit, Johanniskreuz, bietet am 22. September zwei Pilzlehrwanderungen (beide von 14:00 bis 16:30 Uhr) an. Herta Hahn und Rolf Altherr sind beide ausgebildete Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Sie führen in die Welt der Pilze und ihre Bedeutung im Ökosystem Wald ein. Eine Teilnahme zum Preis von 13 Euro/Person (für Kinder bis 12 Jahre kostenlos) ist nur nach vorheriger Anmeldung (Tel.: 06306/9210-130 oder Mail: hdn(at)wald-rlp.de) möglich. Diese Veranstaltung ist keine Sammelaktion! Sammelbehältnisse müssen vor der Wanderung im Johanniskreuzer Infozentrum abgegeben werden.
Das wissen die wenigsten: Die besonders begehrten Speisepilze, wie Steinpilz oder Pfifferling, stehen unter Artenschutz! Nur eine Ausnahmeregelung im Naturschutzrecht lässt das Sammeln für den eigenen Bedarf und in geringen Mengen zu. Gewerbliches Sammeln ist generell verboten! Da Waldtiere besonders früh morgens und in der Abenddämmerung aktiv sind, vermeidet der umsichtige Sammler diese Tageszeiten. Auch die nicht für die Ernährung verwertbaren Pilzarten haben eine wichtige Funktion im Ökosystem Wald. Deshalb sollte nur der sicher bestimmte Pilz abgeschnitten oder abgedreht und das Loch zum Schutz des unterirdischen Pilzgeflechts wieder verschlossen werden. Die grobe Reinigung erfolgt sofort, der Transport der Pilze geschieht am besten in luftdurchlässigen Körben. Frische Pilze sind generell nicht lange haltbar.