Perspektivwechsel
Als ein Infozentrum im Biosphärenreservat Pfälzerwald muss sich das Haus der Nachhaltigkeit ständig den Aufgaben und Herausforderungen in dieser Modellregion der UNESCO stellen. Da ist manchmal ein Blick zurück sinnvoll. In vielen Fällen hilft es, eingefahrene Spuren zu verlassen und einen Schritt zur Seite zu treten. In Anbetracht des Entwicklungsauftrags für den Pfälzerwald darf aber auch das Morgen nicht aus den Augen verloren werden. Das Jahresprogramm in Johanniskreuz steht 2018 deshalb unter dem Motto: Perspektivwechsel. Zusammen mit seinen vielen Partnern hat das Team im Haus der Nachhaltigkeit nun die Eckpfeiler des diesjährigen Programmangebots festgelegt. Auf der Internetseite des Infozentrums sind die Termine der jeweils nächsten zwei Monate zum Herunterladen verfügbar. Wer garantiert keinen Termin verpassen will, der sollte sich im hauseigenen E-Mailverteiler registrieren lassen. Zu jedem Angebot wird jeweils 14 Tage vor dem Event eine Nachricht verschickt.
In der Hauptsaison von März bis Oktober sind im Haus der Nachhaltigkeit insgesamt vier Wechselausstellungen geplant. Sie spannen einen Bogen von der „Verschmutzung“ der Nächte durch künstliches Licht, stellen den diesjährigen Baum des Jahres, die für den Pfälzerwald so wichtige Edelkastanie vor, und befassen sich erneut mit dem Thema Klimawandel und wie wir diesem Phänomen begegnen können. Am Ende präsentiert „Handwerkskunst-Kunsthandwerk“ einen spannungsreichen Vergleich zwischen japanischen und rheinland-pfälzischen Handwerks-Meistern, die mit den Materialien Holz, Metall und Keramik arbeiten.
Mit der Veranstaltungsreihe „Räuchern im Jahreszyklus“ wird ein fast vergessenes Stück des kulturellen Erbes im Biosphärenreservat aufgegriffen. Über mehrere Monate und insgesamt acht Termine hinweg können die Teilnehmenden ganz praktisch erleben, wie heimische Kräuter und Harze ihren Weg von archaischen Bräuchen bis in religiöse Traditionen und Entspannungstechniken für unsere heutige, hektische Zeit genommen haben.
Um Geschichte und ein Stück regionaler Identität geht es auch dann, wenn bei einer Fachtagung im Juni daran erinnert wird, wie der Pfälzerwald zu seinem Namen kam. Die Geburt dieses Landschaftsnamens – wohlgemerkt: in einem Wort geschrieben - geht auf eine Konferenz bayrisch-pfälzischer Forstleute zur Vereinbarung von „Hauptwirthschafts-Regeln“ in Johanniskreuz zurück, die sich 2018 zum 175. Mal jährt.
Den Blick in die Zukunft unserer Mobilität richtet der facettenreiche Tag der Elektromobilität am Pfingstmontag. Dass man in Johanniskreuz damit einen aktuellen Nerv getroffen hat, zeigten bereits 2017 die zahlreichen Gäste und E-Mobile, die elektromobil zum Teil aus der Eifel und aus Freiburg/Breisgau ins Herz des Pfälzerwaldes angereist waren. In diesem Jahr sorgt der Radiosender RPR1 mit einer Bühne für leicht verdauliche Infos und gute Laune.
Das Haus der Nachhaltigkeit beteiligt sich in 2018 erstmals am 9. Europäischen Filmfestival der Generationen, dessen bundesdeutsche Herzkammer in der Metropolregion Rhein-Neckar liegt. Damit greift man in Johanniskreuz ein weiteres Megathema unserer Zeit, den demografischen Wandel, auf. Bei der sich rasant ändernden Alterszusammensetzung unserer Gesellschaft stellt sich uns allen zunehmend die Frage nach der sozialen Nachhaltigkeit.
Auf Altbewährtes und Beliebtes können die Gäste in Johanniskreuz aber auch in diesem Jahr wieder zählen: Pflanzentauschbörse und Natursport-Opening im April, Juniorranger-Camps im Sommer, Marmeladenmarkt und Wandermarathon im Oktober und natürlich die Waldweihnacht im Dezember stehen wie gewohnt im Kalender.
Als einer der vielen Bildungspartner unterstützt das Haus der Nachhaltigkeit mit seinem Programm das Netzwerk Bildung für nachhaltige Entwicklung im Biosphärenreservat.