Eichel-Kaffee und Bucheckern-Öl
Am Sonntag, den 08.03.2015 bietet das Haus der Nachhaltigkeit zusammen mit dem zertifi-zierten Waldpädagogen und Förster Dr. Helmut Wolf aus dem benachbarten Biosphärengebiet Bliesgau, ein Praxisseminar an, bei dem aus Eicheln Kaffee und Bucheckern Öl hergestellt wird. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr und wird voraussichtlich gegen 17 Uhr enden. Die Teilnahmegebühr in Höhe von 12 €/Person ist am Tag der Veranstaltung zu entrichten. Teilnehmen kann nur, wer sich zuvor telefonisch (06306/9210-130) oder per E-Mail (hdn(at)wald-rlp.de) angemeldet hat.
Der Wald ist nicht nur ein weitestgehend frei betretbarer Ort zur Erholung für uns Menschen, der natürliche Rückzugsraum für eine Vielzahl von Lebewesen und die sich nachhaltig erneu-ernde Quelle für den Rohstoff Holz. Insbesondere in Notzeiten fand die Bevölkerung hier auch immer eine Vielzahl an Nahrungs-, Genuss- und Heilmitteln. Doch das Wissen über diesen sozialgeschichtlich und kulturhistorisch interessanten Aspekt ist heute fast verloren gegangen.
Manche Großeltern können sich vielleicht noch an den herben Duft von „Muckefuck“ oder an das fein-nussige Aroma von Bucheckern-Öl erinnern. Beide standen in der jüngeren Vergan-genheit, vor allem nach den Weltkriegen zum Teil noch auf dem Speiseplan so mancher Fa-milie. Muckefuck, eine Art Kaffeeersatz, wurde unter anderem aus gerösteten und gemahlenen Eicheln (Früchte der Eiche) hergestellt. Auch bei einem gereizten Magen oder zum Senken des Blutzuckerspiegels sagt man dem Getränk heilende Wirkung nach.
In den ersten Nachkriegsjahren war Speiseöl ein absoluter Luxusartikel. Da man nur in gerin-gem Umfang auf tierische Fette zurückgreifen konnte, strömte die Bevölkerung im Herbst in die umliegenden heimischen Wälder, um die Früchte der Buche (Bucheckern) zu sammeln und aus ihnen Öl zu pressen. Bucheckern-Öl, das neben seinem einzigartigen mild-nussigen Geschmack auch einen sehr hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält ist heute eine Rarität geworden.