Studierende erfinden Wetterschutzhütten für das Biosphärenreservat Pfälzerwald neu
Generationenwechsel
In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es in der Bundesrepublik Deutschland einen starken Trend, die Wälder für die Erholungssuchenden zu erschließen und zu „möblieren“. Dabei entstanden auch im Pfälzerwald neben Sitzgelegenheiten, Lehrpfaden, Hinweistafeln und Wanderwegen auch eine Vielzahl an Wetterschutzhütten. Sie wurden vor allem an Wegekreuzungen, Aussichtspunkten und sonstigen markanten Stellen errichtet. Diese Bauten sind heute nicht mehr zeitgemäß und oft in einem schlechten baulichen Zustand. Häufig sind sie deshalb dringend sanierungsbedürftig oder ihnen droht sogar der Abriss.
Landesforsten Rheinland-Pfalz möchte in den 20er Jahren damit beginnen, eine neue Willkommenskultur im Wald zu etablieren. Dazu gehört auch eine ausgewogene bauliche Infrastruktur, die sich an der aktuellen Bedürfnislage der Gäste im Wald orientiert. Eine Orientierung dafür bietet das Besucherlenkungs- und das Kommunikationskonzept für das Biosphärenreservat Pfälzerwald.
Neue Hütten braucht das Land
Verbindet man die Ideen der Willkommenskultur Wald mit den Leitgedanken für das Biosphärenreservat, so muss die Ausstattung des Pfälzerwaldes mit Wetterschutzhütten einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Im Ergebnis sind einige Bauwerke sicher nicht mehr erhaltungswürdig und sollten deshalb gezielt zurückgebaut werden. Andere dagegen bestechen durch ihre exponierte Lage, könnten umgewidmet und aufgewertet werden. Sie erhalten so eine neue Funktionalität und eine in die Jetzt-Zeit passende Anmutung. Sie könnten dadurch in der Summe zu einem Alleinstellungsmerkmal für den Pfälzerwald werden, im Einzelfall zum einem eigenständigen Ausflugsziel und Motiv für den Waldbesuch. Eine moderne, architektonisch kreative Gestaltung dieser neuen „Hütten“ fördert diese Vision.
76 Studierende, 11 Architekturkonzepte in 1 Modellregion
Unter Leitung von Jun.-Prof. Dr. Christoph Robeller, Fachbereich Architektur der Technischen Universität Kaiserslautern, nahmen sich über 70 Studierende dieser Herausforderung an. Sie entwarfen im Wintersemester 2020/21 moderne Kleinbauten, die im Biosphärenreservat Pfälzerwald die Zweckbestimmung als Wetterschutz, Rastplatz und Infopunkt übernehmen sollen. Dabei war gefordert, dass überwiegend Holz und andere Naturmaterialien zum Einsatz kommen. Die Teilnehmenden veranschaulichten ihre Ideen durch Pläne, Renderings, Detailskizzen, Modelle, Animationen und zum Teil durch die Herstellung von 3-D-Drucken. Das Projekt wurde initiiert und fachlich begleitet vom Holzbaucluster Rheinland-Pfalz und von Landesforsten Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Haus der Nachhaltigkeit.
Ideenvielfalt
Hier finden Sie alle elf Entwürfe mit Bildmaterial und Begleittexten:
"Transitraum wird zur Landmarke"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Die große Klappe"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Schutz ja, Hütte nein."
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Funktionalität trifft auf Ästhetik"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Lichtspiel wie unterm Blätterdach"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Im hölzernen Oval geborgen"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Rundbau mit Schmetterlingsdach"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Japanischer Holzbau meets Pfälzerwald"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Warum in die Ferne schweifen?"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Ein Spiel mit der Perspektive"
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf
"Schatten wird aus Licht geboren."
Hier gelangen Sie >>> zum Entwurf